Feuerlöschen im Walde
Alljährlich ergeben sich aus den vielen Waldbränden ungeheuer große Verluste, die sich schätzungsweise im Jahre 1934 im Deutschen Reiche auf annähernd 25 bis 30 Millionen Jl)t belaufen haben. Solche Verluste auszuschalten oder wenigstens auf ein Mindestmaß einzuschränken, ist seit Jahren das Bestreben der gesamten Forstwirtschaft, der sich neuerdings auch die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) aufklärend an die Seite gestellt hat.
Der in Abb. l wiedergegebene Löschzug ist bereits von mehreren Forstämtern eingeführt. Auf ihm sind alle notwendigen Gerätschaften untergebracht, die Löschflüssigkeit wird in bequem abzufüllenden Behältern mitgeführt. Die Bedienungsmannschaft gelangt auf ihm schnellstens an den Gefahrenherd. Natürlich kann auch jedes andere Fahrzeug behelfsmäßig hergerichtet werden.
Die eigentlichen Löschgeräte, s. Abb. 2, die nach den Angaben von Forstmeister E. Tschaen, Rod a. d. Weil, von F. F. A. Schulze, Berlin, gebaut werden, sind einfach zu bedienen. Die rd. 20 l fassende Spritze wird mit einem Gemisch von Chlorkalzium und Natronazetat, beides billige Abfallstoffe gefüllt und durch das Öffnen der seitlich angebrachten Kohlensäureflasche — auf dem in Abb. 2 dargestellten Wege — unter Druck von 6 bis 6,5 at gesetzt. Die Lösch Wirkung wird durch die hinzutretende Kohlensäure verbessert. Als Baustoff diente bisher Messing. Versuche zur Verwendung anderer Werkstoffe werden z. Z. unternommen.

Waldbrandgerät 1935  -001
Die Bekämpfung eines Waldbrandes erfordert eine entsprechende Erfahrung, die durch Ausbildung, genau wie im sonstigen Feuerlöschdienst, den Hilfsmannschaften beigebracht werden muß. Im Alarmfall rückt das Fahrzeug, Abb. l, mit 10 bis 20 Mann Besatzung ab. Jeder Feuerwehrmann nimmt an der Brandstelle eine Spritze auf den Rücken, die zu diesem Zweck mit Tragriemen und Rückenstütze versehen ist. Während der Brandbekämpfung tragen die nicht mit dem Löschen beschäftigten Mannschaften vom Lastkraftwagen die mit-geführten Kannen mit Löschflüssigkeit sowie Kohlensäure-Ersatzflaschen an den Brandherd heran. Neu gefüllt werden die entleerten Kannen aus dem in den Wagen eingebauten Behälter.
Die Vorräte der Wagen werden aus einer ortfesten Anlage ergänzt. Diese enthält hauptsächlich:
10 Waldbrandspritzen mit Kohlensäureflaschen, s. Abb. 2, 10 Kohlensäureflaschen als Ersatz hierzu, l Mischfaß von 1000 l Inhalt für Aufbereitung der Löschflüssigkeit mit Flügelpumpe zum Abfüllen, 10 Kannen von je rd. 20 l Inhalt,
l Faß von 1000 l Inhalt, das auf einem Wagen mitgeführt wird, sofern nicht ein Lastkraftwagen mit Sonderaufbau, s. Abb. l, in einem besonders eingebauten Behälter die gleiche Menge Löschflüssigkeit mitführt.

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