Hanomag
( Hannoversche Maschinenbau-Actien-Gesellschaft )
Im Krieg ein Betrieb des Bochumer Vereins für Gußstahlfabrikation
Am 6. Juni 1835 gründete Georg Egestorff unter dem Namen Eisen-Giesserey und Maschinenfabrik Georg Egestorff einen Betrieb, der ständig expandierte und bekannte Produkte hervorbrachte . 1868 verstarb Egestorff und die Erben verkauften die Anteile an Bethel Strousberg, der 1871 das Werk wieder verkaufen musste.
Am 10. März 1871 wurde hieraus die Hannoversche Maschinenbau-Actien-Gesellschaft von einem Bankenkonsortium ins Leben gerufen.
1934 wurde die Aktienmehrheit des zu diesem Zeitpunk wirtschaftlich angeschlagenen Firma durch den Bochumer Verein übernommen. In diesem Zusammenhang ist auch die Umstellung der Produktion auf Rüstungsgüter zu sehen. 1934 trafen sich in Sachen Hanomag Hitler und Walter Borbet. Die Kriegsprodukte hatten nun Vorrang vor den zivilen Kraftfahrzeugen. U.a. wurden nun schwerpunktmäßig Halbkettenfahrzeuge, Schützenpanzerwagen, Geschütze und Großkalibermunition hergestellt.
1939 wurde unter Beteiligung des Eisenwerk Wülfel die Niedersächsische Maschinenfabrik Hannover (NMH) gegründet, die in Linden, Badenstedt, Wülfel und Laatzen Panzer und dergl. produzierte.
Die ersten Kriegsprodukte waren u.a. : 10 und 17 cm Feldhaubitzen, Flakgeschütze 8,8 sowie zugehörige Granaten,
ab 1939 kam die 100 kg Fliegerbombenproduktion hinzu, die aber 1942 wieder aufgegeben wurde
1941 bis 1943 wurden bei der Hanomag 7 Eisenbahngeschütze komplett betriebsbereit zusammengebaut. Nur die 28 cm Kanonenrohre und Rohrrücklaufbremsen, wurden bei der Hanomag gefertigt, alle andere zugehörigen Teile lieferte der Bochumer Verein.
Zu dem wurden 3 Kanonenrohre Kaliber 38 cm hergestellt, die um 1942 im Atlantikwall (Calais - Frankreich) montiert wurden
Die meisten Kanonenrohr - Rohlinge wurden in den angestammten Werken des BV in Bochum hergestellt und zur weiteren Bearbeitung über den Schienenweg nach Hanomag transportiert.
1935 bis 1945 wurde der bekannte Mannschaftstransportwagen (MTW) bei der Hanomag gebaut.
Die Steigerung der Produktion der Zugmaschine SS 100 erfolgte ab 1941 weil diese von der Wehrmacht benötigt wurde
Daneben wurde auch der bekannte Kübelwagen gebaut. Von 1937 an mussten BMW und Hanomag im Rahmen des sogenannten Schell-Planes auch leichte Einheits-Pkw für die Wehrmacht bauen, weil anderenorts Fertigungskapazitäten fehlten.
Damit die Soldaten nicht aus den offenen Fahrzeugen herausfallen konnten, setzte man sie in “Kübelsitze”, Schalensitzen vergleichbar und so entstand der mundartliche Begriff “Kübelwagen “ .
Hanomag war bis zur Zerschlagung Teil der Vereinigten Stahlwerke.