Dadurch, daß im Ruhrgebiet ein Großteil der Bevölkerung aus Bergleuten bestand konnten in den Städten Bochum, Dortmund, Essen, Witten, Wetter, Recklinghausen, Herne und Hattingen besonders viele Stollen für den Luftschutz gebaut werden. Über ihre tatsächliche Anzahl kann man nur noch Vermutungen anstellen, weil nie eine komplette Zusammenstellung aller unterirdischen Anlagen erfolgte.

In den Listen der damals zuständigen Polizeipräsidenten (örtlicher Luftschutzleiter) wurden z.B. nicht alle Stollen geführt, weil z.B. die Zuständigkeit an den Toren des Industrieluftschutzes oder anderer, staatlicher Interessen endete. Deswegen sind auch nur wenige LS - Anlagen innerhalb der Industriegelände bekannt. Beispielsweise bauten die Rüstungsfertigungsbetriebe  in Bochum mit daran, ein stadtweites Stollensystem zu schaffen, welches die meisten wichtigen Firmen unterirdisch miteinander verbinden sollte oder bereits verband. Die Bochumer Industrie - Planungen basierten teilweise auf vorhandenen Erbstollen bzw. Förderstollen, die in einer durchschnittlichen Tiefe von 25 m bereits im 18. Jhd. von der Ruhr bis in die Stadtmitte reichten. Diese Stollensysteme wurden wegen des Kriegsendes nicht alle komplett fertiggestellt bzw. miteinander verbunden.

Der Luftschutz in den Zechen war eine der großen Herausforderungen für die Ingenieure und Techniker. Zum einen stellten direkte Schachtzugänge zu Luftschutzräumen ein Risiko dar, zum anderen konnten die Bergarbeiter ohne auszufahren Schutz finden. Die 1. oder 2. Sohle boten genügend Überdeckung, um auch vor  größten Bomben geschützt zu sein. Die vorhandenen  Förderstollen  der 1. Sohle hatten zudem den Vorteil, daß die Entwässerung funktionierte. Stillgelegte Stollen wurden reaktiviert und für den Luftschutz ausgebaut.

In größeren Anlagen veranlaßten die Zechenleitungen den Vortrieb zusätzlicher Querschläge und notwendiger Verbindungen zu den einzelnen Schächten. Viele der alten verfüllten Luftschächte wurden aufgewältigt und dienten während der alliierten Bombenangriffe auch als Zugänge bzw. Notausgänge.

In einem Schreiben an den Oberfinanzpräsidenten (Aw1100-52-VII2 vom 4.3.48) benannte der Bochumer Stadtkämmerer z.B. 1158 genehmigte Stollen mit einem theoretischen Fassungsvermögen von 114000  Personen  (Bochum - ohne Wattenscheid). Insgesamt schätzte er die tatsächliche Anzahl gebauter Stollen aber auf über 2000. Eine genauere Erhebung befand sich zu diesem Zeitpunkt in Arbeit, konnte aber aus rechtlichen Gründen und wegen Kompetenzfragen keinen Erfolg haben. Zur  Beseitigung  der offiziellen Stollen errechnete der Kämmerer, daß 500000 m³ des geschaffenen Hohlraumes aus Sicherheitsgründen mindestens zur Hälfte verfüllt werden müßten und die Kosten sich dann auf mindestens 6-7000000 Reichsmark beliefen.

Eine etwas umfangreichere Bestandsaufnahme der bis dahin bekanntgewordenen Bochumer Stollen fand relativ spät, 1955, dennoch statt. Aus den bestehenden Unterlagen geht hervor, daß die gesuchten Anlagen häufig nicht mehr aufgefunden und vor allem nicht sachkundig begangen werden oder gesichtet werden konnten. Genauere Vermessungen erfolgten wegen eines bestehenden Zeitdrucks und der eingetretenen Gefahrenlage kaum mehr. Die größte Problematik aber war, daß über 90 % der Stollenausbauten aus Holz bestanden und zu diesem Zeitpunkt die Sichtungen wegen eingetretener Fäulnis und daraus resultierender Einsturzgefahr verhinderten. Zugeschüttete und gesprengte Eingangsbauwerke wie auch nicht mehr sichtbare oder nicht bekanntgewordene Stollen machten eine Komplettaufstellung ebenfalls unmöglich. Zudem waren Bergförderstollen nicht in den LS-Plänen eingezeichnet, obwohl sie teilweise zu LS-Stollen umgebaut und als solche verwendet wurden. Hinzu kommen ca. 1000 private, meist kleinere LS - Stollen, die ohne Baugenehmigung  und ohne Wissen der Behörden in den Untergrund getrieben wurden. Diese “vergessenen” Stollen kommen heutzutage “fast schon regelmäßig”  im Rahmen von Baumaßnahmen wieder ans Tageslicht.

Die normalen zivilen LS-Stollenanlagen hatten meist eine Schutzraum-Länge zwischen 10 und  100 m bei einer Überdeckung von 6  bis 20  m (je nach Erbauungszeit). Der Ausbau der Holz - Stollen erfolgte fast ausschließlich mit dem deutschen Türstock von  1,20 m bis  1,60 m  Breite und einer Höhe von 1,70 m bis 2,10 m. Um in solchen Anlagen für möglichst viele Menschen schnell Platz zu schaffen, trieb man zeitgleich zum eigentlichen Stollenvortrieb seitlich abgehende Räume vor. Hierbei lag der größte Arbeitsaufwand ab einer Stollenlänge von 30 m beim Abtransport des Abraumes.

Armierte Betonstollen

Der Stollen aus Eisenbeton, aus vorschriftsmäßigem Beton erstellt, gilt, in ausreichender Tiefe gut gegründet angelegt, als der sicherste und beste. Heutzutage sind nur noch wenige dieser Betonstollen begehbar, weil sofort nach dem Krieg die Zugänge häufig gesprengt, beseitigt oder massiv verfüllt wurden.

Eisenlose Betonstollen

Die langfristige Haltbarkeit nichtarmierter Betonstollen hängt von mehreren Faktoren ab: Betongüte und Wanddicken ab 40 cm, ausreichende Fundamente und Kappengewölbe sind die Grundlagen einer anhaltenden Standfestigkeit. Tektonische Verschiebungen, dünne Wandungen, mindere Betonqualität und Aufweichungen des Bodens führen zu Rissen und gelegentlich zu Einbrüchen. Viele der alten Berg- Förderstollen wurden im Bochumer Raum ab 1943 wieder reaktiviert und zusätzlich mit Beton versteift

Gemauerte Stollen

Gemauerte Stollen sind in Bochum in verschiedenen Varianten, meist bedarfsgerecht, aber auch in Kombinationen ausgeführt worden. Am häufigsten ist noch heute das Vollbogenprofil aus zwei - bis zu sechssteinigem Ziegelsteinmauerwerk anzutreffen. Halbkappengewölbe wurden meist in Bergförderstollen eingesetzt. Eine etwas seltenere Bauweise mit gemauerten Wänden und einer aufgelegten Decke ist in den Stahlwerken bzw. dem BV noch gelegentlich zu sehen. Die Eisen- und Stahlindustrie konnte es sich sogar erlauben, die Decken der Stollen durchgehend mit Eisenbahnschienen auszulegen. Die etwas sparsameren Varianten hierzu waren 100er-Doppel-T-Träger mit eingelegten Ziegelsteinen. Seltener sind in Bochum gemauerte Stollen mit Betondecken versehen worden. Auch diese Bauweise kam nur im Industriebereich häufiger vor, hier allerdings überwiegend bei den wichtigen oberflächennahen Versorgungskanälen. Betriebswichtige Versorgungsleitungen wurden in bombensicheren begehbaren Kanälen (mit eingebauten LSR bzw. LS - Abschnitten) mit bis zu 2 m Betondecke oder in 8 m Tiefe gelegt.

Stahllamellenstollen

Der Bau von Stollen aus Stahllamellen und verschiedenen anderen blechernen Metallkonstruktionen begann in Bochum um 1934 in offener und bergmännischer Bauweise. Geschaffen wurden sie, um wichtige Betriebsteile des BV und einiger Zechen miteinander zu verbinden und gleichzeitig den Luftschutz zu gewährleisten. Einige dieser Stollen liegen in Tiefen bis zu 50 m. Wegen der kurzen Bauzeiten konnten so bis 1940 mehrere unterirdische Verbindungswege vollendet werden. Im rein zivilen Bereich des Bochumer Luftschutzes fanden Stahllamellenbauten von Seiten der ÖLSR-Architekten nur wenig Zuspruch; derzeit liegt die Schätzung bei höchstens 100 Stollen. Wegen der dünnen Wandungen und der normalen Erdfeuchte sind wahrscheinlich sämtliche Stollen dieser Bauart komplett durchrostet, manche eingefallen, zumindest aber stark einsturzgefährdet, obwohl einige sehr gut erhaltene Anlagen auch noch in der heutigen Zeit befahren werden konnten

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Felsstollen

Für reine Luftschutzzwecke wurden nur  200 echte Fels - Stollen in Bochum geschaffen. Die meisten davon im Bochumer Süden. In einigen ehemaligen Steinbrüchen gab es bereits Stollen, die mit geringem Aufwand für Luftschutzzwecke hergerichtet wurden. Um aufwendige Sprengarbeiten zu vermeiden, nutzte man auch die alten Bergwerksstollen. Die Zugänge wurden kurz nach Kriegsende überdeckt oder zugeschüttet. An der Oberfläche sind größere Gefahren von tieferliegenden Felsstollen kaum zu erwarten (außer im Bereich der Zugangsbauwerke). Dagegen geht aus verschiedenen Unterlagen hervor, daß ca. 400 Bochumer LS-Stollen in blättrigen Mergel getrieben wurden.

Nachfolgender Film zeigt ein Beispiel, wie Felsstollen aussehen können

 

Holzstollen

Luftschutz-Stollen mit Holzverbau spielten in Bochum aus mehreren Gründen die tragende Rolle:

In Bochum konnte ein leistungsfähiges Imprägnierwerk den gesamten Materialbedarf an Holz decken. Dies erfolgte oftmals auch ohne Kontingentzuweisungen auf dem "kleinen Weg"

Ein Großteil der Bevölkerung bestand aus Bergleuten und Mitarbeitern des Bochumer Verein. Dadurch gelangte man ebenfalls relativ problemlos an die nötigen Werkzeuge, Maschinen und andere kontingentierte Materialien.

Die Zechenbetriebe und der BV waren als kriegswichtige Produktionsbetriebe eingestuft und hatten somit nur wenige Probleme bei Bedarfsmeldungen und Anforderungen.

Holzstollen wurden im gesamten Stadtgebiet bergmännisch in den Untergrund getrieben. In Holzausbau (Deutscher Türstockausbau) erstellte Stollen wurden mit dem Wissen geschaffen, daß sie nur eine kurze Beständigkeit haben.

Oberflächennahe Holzbauten (Splitterschutzgräben), die 1955 irrtümlich noch als Stollen klassifiziert wurden, zählen luftschutztechnisch zu den Gruppen der Splittergräben (SG) oder Kleindeckungsgräben (KDG).

Bombensichere Luftschutzstollen mit Holzausbau wurden anfangs durchschnittlich in einer Tiefe von 8 m bis 10 m, ab 1943 mit mindestens 15 m Überdeckung angelegt. Die tiefere Anlage von LS- Stollen war notwendig, weil oberflächennahere Stollen gegen die zunehmenden Waffenwirkungen keinen ausreichenden Schutz mehr boten. Deshalb ist es heutzutage möglich, den Zeitraum der Herstellung von Stollen an Hand der Überdeckung einzuschätzen (vor oder nach 1943).

Die Eingangs- bzw. Zugangsbauwerke bestanden aus verschiedensten Materialien. So war es nicht unüblich, daß betonierte oder gemauerte Eingänge und Zugangstreppen in einen Holzstollen führten.

Das generelle Verbot, Holzstollen von Kellern aus anzulegen, hielt damals viele Bergleute nicht davon ab, dieses dennoch zu tun. In vielen Fällen sind solche Stollen eine lange Zeit unentdeckt geblieben, wieder zugemauert oder angefüllt worden und nach kurzer Zeit in Vergessenheit geraten. Die Hausbesitzer wurden und werden manchmal zwangsläufig an die alten Anlagen wieder erinnert, wenn sich in den darüberliegenden Häusern Risse bilden.

Kanalstollen

Eine Sonderstellung im Luftschutzbau nehmen die Kanalstollen ein. Hier wurden geeignete begehbare Kanäle mit höherer Überdeckung oder bedingt bombensicherer Decke zu “LS-Stollen” umgebaut bzw. als solche verwendet. Zumindest in zwei bekannten Bochumer Fällen wurden Kanäle als größere Luftschutzbauwerke, einer sogar mit mehreren breiten Treppenzugängen, als Zugangsbauwerk zu tieferliegenden Stollen genutzt. Reine, aktive Kanalstollen sind wegen der Durchflußgewährleistung immer nur kurzfristig als Bomben- und Splitterschutz einsetzbar. Aber als Zugangsbauwerke bzw. Zugangsstollen zu gassicheren Luftschutzräumen sind sie gut zu verwenden, weil ein Teil des Erstellungsaufwandes entfällt.  Der Umbau zum Luftschutzbauwerk erfolgte derart, daß lediglich Eingangsbauwerke für die Kanalstollen und die Abgänge geschaffen werden mußten. Normungen und Bauvorschriften gab es für Kanalstollen nicht. Die Bauausführung erfolgte zwangsläufig im Widerspruch zu Stollen-, Deckungsgraben- und Bunkerbauvorschriften.

Auszug aus: Maehler Wilfried, Ide Michael, “Luftschutz in Bochum”

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Umnutzung altbergbaulicher tagesnaher Grubenbaue für Luftschutzzwecke

Zur Herstellung untertägiger bombensicherer Luftschutzanlagen in abgeworfenen Grubenbauen waren vorbereitende Verwahrungsmaßnahmen erforderlich. Zu diesem Zweck wurden ab 1941 Bergbaufachleute (Ingenieure) bevorzugt aus dem mitteldeutschen Raum, bei OT Maßnahmen, im Ruhrgebiet eingesetzt. Die vorhandenen Fachleute waren auf den Konzernzechen der Rüstungsindustrie mehr oder weniger gebunden und standen für diese Aufgabe überwiegend nicht zur Verfügung. Daher waren im Ruhrgebiet bei den OT-Fachleuten bergbauliche Begriffe aus den mitteldeutschen Raum sehr gebräuchlich. Die daraus resultierende Abgrenzung zum ortsansässigen Bergbau war von der OT durchaus gewollt - es erleichterte u.a. die Geheimhaltung.

Die Vorbereitung tagesnaher altbergbaulicher Strukturen zur Umnutzung für Luftschutzzwecke verlangte entsprechende bergsicherungstechnische Maßnahmen. Der Luftschutz benötigte größere Hohlräume als sie der tagesnahe Altbergbau  zur Verfügung stellte. Bei der Schaffung dieser Luftschutzbauten wurden die an die Baumaßnahmen angrenzenden nicht genutzten oder verbruchgefährdeten altbergbaulichen Bereiche ausgegrenzt und einer Verwahrung unterzogen. Hier wurden hauptsächlich bautechnische Maßnahmen in Form von Betonplomben, Eisenbetongewölben bzw. Eisenbetonplatten sowie erhärtender Versatz (unbewehrter Beton) als statische Elemente  verwendet. Teilweise kam auch Mauerwerk für die Errichtung von Dämmen bzw. Scheindämmen zum Einsatz. Um den wirksamen Kraftschluss der Verwahrungsmaßnahmen sicherzustellen wurde ein sog. Verwahrungshorizont definiert. Der Verwahrungshorizont ist der bergschlüssige Bereich zwischen dem Verwahrungskörper und dem (geo)statisch wirksamen Auf- oder Widerlager im Gebirge. Die wartungsfreie Haltbarkeit der Verwahrung wurde seinerzeit im Bereich Luftschutz auf ca. 50 Jahre bemessen (bergbaulich 100 Jahre).

Aber auch aufgewältigte Anlagen mussten einer Verwahrung unterzogen werden.  Erst nach Abschluss der Verwahrung sollten in den gesicherten Hohlräumen die eigentlichen Luftschutzanlagen erstellt werden, was aber in der Praxis wegen dem zeitlichen Problem kaum so erfolgte . Dabei konnte der Verwahrungskörper durchaus Bestandteil der baulichen Luftschutzanlage sein. Die Luftschutzanlage allein ersetzte aber niemals den Verwahrungskörper. Die Verwahrung war daher immer eine eigenständige, vorbereitende Sicherungsmaßnahme für die Errichtung von Luftschutzanlagen in alten Grubengebäuden.

Bis kurz vor Ende des Krieges wurden noch zahlreiche Verwahrungen fertig gestellt. Die Fertigstellungen der eigentlichen Luftschutzeinbauten hatten sich mit dem Kriegsende erledigt.

Bei der Erstellung der untertägigen Verkehrswege, Luftschutz- und Fertigungsanlagen legten die OT-Bergbaufachleute besonders Wert auf die Berücksichtigung der hydrologischen Belange. Sie befürchteten dass eine Störung der Wasserführung die Dauerhaftigkeit der Verwahrung negativ beeinflussen könnte und die Luftschutzanlagen nachhaltig geschwächt würden. Das Wasser wurde daher teilweise sogar in Rohrleitungen oder in anderen separaten Durchflußmöglichkeiten gefasst und bevorzugt im freien Gefälle wie z.N. über die alten Bochumer Erbstollen in die Ruhr abgeleitet. Teilweise wurden dazu zusätzliche  Querschläge zu den Erbstollen vorgetrieben.

Bis zum Ende des Krieges standen im Luftschutzort Bochum nach Recherchen des Studienkreises in weiten Teilen sanierte tagesnahe Grubengebäude mit voll funktionierenden Wasserführungen für die Luftschutztechnische Nutzung zur Verfügung.

Die Nachkriegsentwicklung

Durch den wilden Nachkriegsabbau in Bochum wurden zwischen 1946 und 1948 Verwahrungen beschädigt beseitigt und unbrauchbar. Teilweise wurde die Wasserführung gravierend verändert. Dadurch traten schon in den 1950er Jahren erste  lokale Tagesbrüche auf.

Eine hier dringend notwendige Nachverwahrung wurde aus der Unkenntnis heraus nicht durchgeführt. Anstelle einer Verwahrung wurde meist nur eine Sicherung in Form einer begrenzten Verfüllung durchgeführt. Fast durchweg wurden damals Tagesbrüche einfach  zugeschüttet, bzw. bis zur GOK “ so lange nachgefüllt”, bis an der betreffenden Stelle sich keine Kuhle mehr bildete. Und weil hierbei keine echten Verfüllungen stattfanden, konnte man im Laufe der Zeit mit den an der Oberfläche “angekommenen” Stollen, deren Verlauf erahnen

Die Begriffe „Verwahrung“ oder „Verwahrungshorizont“ waren Fremdwörter geworden. Ein aktuelles Problem stellen die heutigen „blinden“ Verfüll- und Verpressmaßnahmen dar. Hier werden tausende Tonnen Dämmer in den Untergrund geleitet ohne genauere Kenntnisse der altbergbaulichen- hydraulischen und luftschutztechnischen Zusammenhänge. Diese Maßnahmen finden oft ohne Rücksicht auf die hydrologische Belange statt. Die altbergbauliche Wasserführung scheint dabei wenig zu interessieren. Historische Aspekte aus der Zeit der Luftschutzbaumaßnahmen sind völlig unbekannt. Bei Erkundungsbohrungen aufgefundene Betonreste erzeugen meist nur viel Ratlosigkeit.

Durch diese Vorgehensweise können / sind komplette Grubenfelder von der Wasserführung abgeschnitten, trocken gefallen oder ersaufen regelrecht im eigenen Saft. Die darin enthaltenden bombensicheren Luftschutzanlagen mit den Verwahrungskörpern werden dadurch oftmals nachhaltig geschädigt. Die daraus resultierenden Auswirkungen auf das weniger stabile Grubengebäude kann ungleich größer sein.

Dadurch, dass heutzutage nur noch wenige Fachleute Kenntnisse der damaligen Gegebenheiten bzw. Verwahrungen haben, bzw. nur wenige überhaupt eine Vorstellung davon besitzen, welche Auswirkung eine „blinde“ Verfüllung zur Folge haben kann, sind Folgeprobleme prognostizierbar

Bilder unten: Stollen mit Schäden  und Schleusenbereich BV_ Altstollenveränderung1

Bild3378

Aufnahme in einem Haldenstollen

Manche Stollen sind heutzutage beschwerlich zu befahren

oder noch standfest.

 

 

 

 

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