_Zeche Friederica 1926 zwischen Uni- und Friederikastr

Bild: Presse u. Informationsamt der Stadt Bochum, Stadtbildstelle

Die abgeworfenen Grubenbaue der Zeche Friederica galten ab 1943 als kriegswichtig. Besonders die Wettersohle war gefragt, wie auch tagesnahe Stollenbereiche und die Erbstollenanlage.

 

Ein besonderes Luftschutz-Stollensystem  gab es in Ehrenfeld um die Zeche Friederika.  Für 2000 Personen wurde der Luftschutzstollen in der Friederikastr. aufgefahren.  Unter der Bauleitung der Zeche Prinz Regent begann der Vortrieb bereits 1941und sollte vorrangig der Gruppenverwaltung  dienen. Bedingt durch die bestehenden Bergwerkssituationen von Dannenbaum 3 und Friederika 1 konnten zudem ganze bergbauliche Streckenabschnitte zum Luftschutz umgenutzt, bzw. umgebaut werden.

Das Bergmannsheil an der Hattinger Str. hatte ebenfalls eine größere Stollenanlage die zwar hauptsächlich im Grundstücksbereich der Klinik verlief, aber auch  Verbindungen über die vorhandenen Bergwerksstollen zum Friederikasystem hatte. Diese Stollenanlage mußte  in der Nachkriegszeit häufig bei Um-und Neubauten teilverfüllt werden und mußte beim Maarbachprojekt berücksichtigt werden. Zu dieser unterirdischen Luftschutzanlage gab es verschiedene Teilpläne, die in ihrer Gesamtheit nicht umgesetzt wurden. Die erweiterte Gefahrenabwehr des Feuerwehr und Rettungsdienstes versuchte hier,  zusammen mit dem SBB, einen Überblick zu bekommen, was aber letztendlich nicht gelang. Ein Bauausführungsplan konnte nach 5 Jahren intensiver Recherche nicht aufgetrieben werden.  Die wenigen, wichtigsten Kenntnisse , die derzeit vorliegen sind, daß es Kellerzugänge in den Krankenhausgebäuden gab, die NS Ortsgruppe Bochum-Ehrenfeld, Yorckstr. einen gesonderten Stollenschutzraum in Anspruch genommen hatte, es mehrere Zugänge gab - auch für die Anwohner, die Anlage von der Organisation Todt gebaut wurde, und die Stollen in unterschiedlicher Tiefe lagen. Über den  Verbindungsstollen zum Friedrichsstollen wurde vom Bereich der Königsallee Abraum zu den Schächten abtransportiert.  Die Verbindung  zur Drusenbergschule war ebenfalls vielen bekannt.  Ecke Drusenbergstr / Marschnerstr. befand sich ein kleines  LS- System. Die Vortriebe  Bergmannsheil und  Schule dauerten lediglich 2 Monate, da hieran mit Hochdruck gearbeitet wurde. Somit war der Schulluftschutz (auch öffentlicher LSR) mit dem Bergmannsheil verbunden. Von der Schule wurde ein Verbindungsstollen Richtung Farnstraße vorgetrieben. Hierbei wurde auch ein bergbaulicher Stollen (Fl. Präsident 6) mit einbezogen. Von dort aus verliefen Abzweigungen (Zugänge) zur Königsallee und Arnikastr. Über einen Förderstollen (Fl. Luise) gelangte man zum LS-System Friederikastr. / Wiemelhauserstr. (heute Universitätsstr.) Das dortige System befand sich zu großen Teilen unter dem Friederikapark.  Von dem System Königsalle/ Arnikastr gelangte man zudem bis zum LS-System Waldring / Königsalle. Hier befand sich wiederum ein Schachtzugang zu einem Bergbaustollen (Fl. Sonnenschein) und von diesem aus in den tiefen Stollen von Prinzessin, der wieder zur Hattinger Str. führte( Radrennbahn).

Der Aushub soll hinter dem BV- Obere Stahlindustrie - erfolgt sein.

Die Aussagen von Ehrenfelder Anwohnern und Mitarbeitern des BV, welche die Kriegszeit noch bewußt erleben mussten,  lauten fast einhellig,  daß sie im Alarmfall nur bestimmte Bereiche aufsuchen durften, das gesamte System aber mit anderen Stollen verbunden wäre. Deswegen wurde die Gesamtaufnahmekapazität vom damaligen Katastrophenschutz  für den gesamten Stollen vom Bergmannsheil bis Friederika auf 5000 – 7000 Personen geschätzt.  Zudem sollte der Stollen im Vollbetrieb als Transportstollen BV bis Eickhoff dienen.

Um 1980 fanden, wegen fehlender Pläne, Zielrecherchen statt.  Einzelne Akten und Karteikarten über alle Stollen, Bunker und Tagesöffnungen waren 1955 bereits  angelegt.

 

 

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